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Die Playoff-Serie zwischen den Las Vegas Golden Knights und den Winnipeg Jets entwickelte wahren Zündstoff dank den vielen kleinen Nebengeschichten und einer besonderen Dramaturgie in allen bisherigen Partien. Eine für NHL-Verhältnisse neue Rivalität ist dabei zu entstehen.

Bevor die Winnipeg Jets 1999 nach Atlanta „relocated“ wurden, pflegten sie mit den Vancouver Canucks und den beiden Teams aus Alberta, den Flames und den Oilers, eine intensive Rivalität. Seit die Jets 2011 wieder in die NHL-Familie zurückkehrten, entstanden aufgrund der Divisionseinteilungen neue Rivalitäten, und zwar jene mit den direkten Gegnern der Central Division. Eine besondere pflegt man seit einigen Jahren ausgerechnet mit den Las Vegas Golden Knights, die ja eine weit geringere NHL-Tradition vorweisen. Dennoch hat sich da über die Jahre und aufgrund der Playoffs 2018 eine starke Rivalität aufgebaut.

Ein Stachel, der noch immer tief sitzt

Im Finale der Western Conference 2018 traf man erstmals in den Playoffs aufeinander, wobei Vegas in fünf Spielen die Best-of-Seven-Serie gewann, um in der ersten NHL-Saison bereits das Stanley-Cup-Finale zu erreichen. Dieser Stachel sitzt noch immer tief bei den Jets-Fans. Ausserdem erleben viele Spieler von damals jetzt ein Playoff-Déjà-vu. Das gleiche gilt für einige Akteure in den Reihen der Knights.

Der freche Salary-Cap-Trick mit Mark Stone

Die Rivalität macht sich bemerkbar in der Intensität der Duelle – auch zwischen einzelnen Spielern. So ist Mark Scheifele phasenweise kaum zu bändigen und führt gemeinsam mit Pierre-Luc Dubois in gewisser Art eine kleine Privatfehde gegen Mark Stone. Dieser indes hält sich auch nicht zurück und zahlt mit Effizienz zurück. Seine Geschichte ähnelt jener von Nikita Kucherov letzte Saison. So reaktivierten sie Mark Stone von der Langzeit-Verletztenliste erst im Hinblick auf die Playoffs, um die Lohnobergrenze während der Saison nicht zu sprengen. Nur so konnten sie Jonathan Quick von den L.A. Kings, Ivan Barbashev von den St. Louis Blues und Teddy Blueger von den Pittsburgh Penguins ins Team integrieren, um die Playoff-Positionen zu sichern. Und wie damals Nikita Kucherov bei den Tampa Bay Lightning hat auch Mark Stone in den Playoffs nach langer Absenz sofortigen Impact erzeugt – sowohl aufs Spielgeschehen wie auch mit seinen Skorerpunkten.

Joël Ch. Wuethrich publiziert wöchentlich Hintergrundberichte über die NHL in der führenden Deutschen Fachpublikation Eishockey News und hat ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seit 1992 ist er Chefredaktor diverser namhafter Publikationen, unter anderem auch war er beim Slapshot sowie beim Top Hockey Chefredakteur und war zudem lange Jahre für den Spengler Cup strategisch in Marketing und PR sowie als Chefredaktor tätig. Joël Ch. Wuethrich leitet seit 1992 hauptberuflich eine crossmedial aufgestellte PR-Agentur und eine Player's Management Agentur (Sportagon), ist Crossmedia-Stratege und HF-Dozent mit Lehrauftrag für Kommunikation und Marketing. Er analysiert seit 30 Jahren als Autor/Chefredakteur in der Schweiz, Deutschland sowie in Kanada die NHL und beobachtet das Eishockeygeschehen weltweit intensiv. Der Familienvater (zwei Kinder) arbeitet in der Schweiz und in Montréal, wo ein grosser Teil seiner Verwandtschaft wohnt.

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