NHL Observer

Roman Josi, Kevin Fiala, Timo Meier und auch Nino Niederreiter – das sind die NHL-Stars aus der Schweiz, die bei uns Kultstatus geniessen. Aber Nico Hischier, Jonas Siegenthaler, Pius Suter und die anderen verdienen genauso die Aufmerksamkeit der Fangemeinschaft.

Erneut halten rund zehn Schweizer NHL-Stars in dieser Saison die Fan-Community in der Schweiz in Atem. In der Gunst der Schweizer NHL-Fans stehen Roman Josi, Nino Niederreiter (beide Nashville), Timo Meier (San José) und Kevin Fiala (L.A. Kings) ganz oben. Sie begeistern die Fans mit ihrer Spielweise und dem so genannten Impact, den sie auf das Spiel ihrer Mannschaft haben.

Andere NHL-Spieler hingegen werden in der Regel erst dann hochgelobt, wenn sie spielerisch auffallen. Nur in den Fachmedien wird der wahre Mehrwert dieser Spieler abgebildet und somit auch sichtbar. Gewiss, auch in einem Land wie die Schweiz, wo Eishockey bezüglich Beliebtheit fast mit dem Fussball gleichziehen kann und im Verhältnis zur Bevölkerungszahl wohl zusammen mit Finnland und Schweden europaweit die meisten Fans in die Stadien lockt, werden auch Spielertypen wie Nico Hischier gebührend gewürdigt. Aber es ist und bleibt so, dass Roman Josi & Co. aufgrund einiger entscheidender Faktoren beim breiteren Zielpublikum besser vermarktet werden können. Dies hat sich wieder deutlich gezeigt beim Spiel der Global Series in Bern, als der Hype um Roman Josi in seinem Heimspiel und bei seinem Herzens- und Heimatclub beinahe schon einem Kult gleichkam. Diese Würdigung hat er sich mit seinen Leistungen aber auch verdient. Dank Topstars wie Roman Josi wurde die NHL in der Schweiz noch stärker wahrgenommen und in den Publikumsmedien präsenter.

Ist Nico der meist unterschätzte NHL-Center?

Diese Saison verdienen aber auch andere Schweizer NHL-Spieler eine Würdigung: Bereits erwähnt wurde Nico Hischier, Nummer-Eins-Draftpick aus dem Jahre 2017, der bereits letzte Saison mit 22 Jahren zum Captain und zum Gesicht der neuen New Jersey Devils wurde. Sein Wert für die Devils ist unschätzbar hoch, denn er ist nicht die klassische Skorermaschine, aber einer der wohl spielerisch intelligentesten Zweiweg-Center der NHL. In New Jersey ist er aber einer der Topstars und in der Beliebtheit bei den Devils-Fans ganz oben. Sie würdigen Hischier als taktisch intelligenten Center mit feinen Händen und einem herausragenden Spielverständnis. Diese Saison formt er mit Jesper Bratt und Ondrej Palat eines der spannendsten NHL-Trios.

Rollenspieler Deluxe

Ebenfalls unterschätzt wird auch sein Teamkollege Jonas Siegenthaler. Er gilt als einer der besten Defensivverteidiger der Liga. Sein Wert wird auch in den Auswertungen bei den erweiterten Statistiken deutlich - unter anderem in den Bereichen des Spiels in der eigenen Zone. Bei den Blocks und die Arbeit im Penaltykilling belegt der Schweizer gar den ersten Platz vor Charlie McAvoy und Miro Heiskanen.

Auch Offensivverteidiger J.J. Moser von den Arizona Coyotes, der sich bereits 2021/22 einen Stammplatz erkämpfte, nimmt eine immer wichtigere Rolle bei den Yotes ein. Er ist quasi der Gegenentwurf zu Siegenthaler. Aber nicht minder wichtig für sein Team. Sowohl als Verteidiger mit der zweitmeisten Eiszeit wie auch als Defensiv-Quarterback im Überzahlspiel.

Weitere verdienen eine besondere Würdigung wie der NHL-Rückkehrer Denis Malgin. Er ist ein Beispiel dafür, dass man seinen Traum nie aufgeben muss, auch wenn man nach einigen NHL-Saisons vorübergehend wieder in die Heimat zurückkehrt, dort überragend aufspielt und danach erneut wieder die Chance erhält und nutzt.
Voll des Lobes ist man bei den Detroit Red Wings ausserdem mit dem taktisch herausragend geschulten Center Pius Suter (ehemals MVP der Schweizer National League) und in Chicago mit dem nimmermüden Philipp Kurashev, der sich mit seinem Talent und Durchhaltewillen, aber auch seiner Torgefährlichkeit immer wieder einen Platz im Kader der Hawks ergattert.

Joël Ch. Wuethrich publiziert wöchentlich Hintergrundberichte über die NHL in der führenden Deutschen Fachpublikation Eishockey News und hat ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seit 1992 ist er Chefredaktor diverser namhafter Publikationen, unter anderem auch war er beim Slapshot sowie beim Top Hockey Chefredakteur und war zudem lange Jahre für den Spengler Cup strategisch in Marketing und PR sowie als Chefredaktor tätig. Joël Ch. Wuethrich leitet seit 1992 hauptberuflich eine crossmedial aufgestellte PR-Agentur und eine Player's Management Agentur (Sportagon), ist Crossmedia-Stratege und HF-Dozent mit Lehrauftrag für Kommunikation und Marketing. Er analysiert seit 30 Jahren als Autor/Chefredakteur in der Schweiz, Deutschland sowie in Kanada die NHL und beobachtet das Eishockeygeschehen weltweit intensiv. Der Familienvater (zwei Kinder) arbeitet in der Schweiz und in Montréal, wo ein grosser Teil seiner Verwandtschaft wohnt.

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Was passiert hinter den Kulissen der NHL und was steckt hinter den Geschichten, die uns bewegen? NHL Insider Joël Ch. Wuethrich öffnet für SHN sein NHL Netzwerk.