Swiss Ice Hockey

Der Zustand des Schweizer Juniorenhockeys könnte sich auch auf die Zukunft des HC Fribourg-Gottéron auswirken.

"Es ist schwach, sehr schwach", sagt Cheftrainer und Sportchef Christian Dubé gegenüber Le Matin Dimanche über das Schweizer Nachwuchshockey. "Die Rolle eines Vaters ist es, seinen Kindern die besten Schlüssel zu geben [...]. In der Familie sprechen wir über die Möglichkeit, in einem Jahr, wenn mein Vertrag ausläuft, nach Kanada zurückzukehren, damit sich meine Jungs in einem wettbewerbsfähigeren Umfeld entwickeln können."

Was er für seine Familie in Betracht zieht, rät er auch andern. Wenn er in einem jungen Spieler Potenzial sieht, rät er ihm, nach Schweden oder Kanada zu gehen, da er dort in der Regel bessere Chancen hat, nach ein paar Jahren im Ausland in der National League Fuss zu fassen.

Gerd Zenhäusern, der bei HCFG für den Jugendbereich zuständig ist, spricht auch über die Schwierigkeiten im Juniorenhockey und stellt fest, dass es in Schweden und Kanada eine bessere Struktur für Junioren gibt. Dort können sie studieren und gleichzeitig in einem wettbewerbsorientierten Umfeld spielen: "Zu Hause ist es komplizierter. Diejenigen, die es schaffen, gehen oft auf eine Privatschule".

Lars Weibel, Direktor Nationalmannschaften, spricht auch über die Bedeutung des Jugendbereichs: "Wir haben eine beliebte und spektakuläre Liga, aber wir müssen die Swissness bewahren." Mehr Nachwuchshockeyspieler in die ersten Mannschaften zu integrieren, wäre also die Lösung.

Doch das ist leichter gesagt als getan, meint Christian Dubé: "Mit dem aktuellen Reglement ist das nicht möglich. Es gibt kein Wunder: Ehrgeiz und Entwicklung sind kaum miteinander vereinbar". Es müssten jedoch Änderungen vorgenommen werden, wenn die National League zu einem anderen System wechseln würde: "Wenn uns eine Lohnobergrenze auferlegt würde, hätten wir keine andere Wahl."

( 19. Dezember 2021 | fst )