NHL Observer

Erstmals seit 1979 werden die Montreal Canadiens und die Toronto Maple Leafs ihre legendäre Rivalität auch in den Playoffs ausleben können.

In den letzten Jahrzehnten hat diese Rivalität an Intensität abgenommen, weil die emotionalisierten Playoff-Begegnungen nicht stattfanden. Dieses Duell ist aber nicht nur für die Fans, sondern auch für die TV-Sender ein Geschenk des Himmels, da hier die beiden Teams mit den grössten Fangemeinden in Kanada die Stöcke kreuzen.

In Zeiten der Pandemie kommt dem TV Sport eine besondere Bedeutung zu. Man muss sich immer neuere und ausgefeiltere Formate und Vermarktungsquellen ausdenken. Aber nichts zieht in Kanada so sehr wie eine attraktive Paarung. Die TV-Sender reiben sich die Hände, denn die Einschaltquoten werden sehr hoch sein. Selbst bei jenen, die sich nicht zu den beiden Fangruppen zählen. Das Revival der historischen Rivalität ist hoch willkommen, waren es doch besonders in Montreal in den letzten Jahrzehnten vor allem die Boston Bruins und zuweilen auch die Ottawa Senators, die diese Rolle einnahmen.

Natürlich wünscht man sich eine möglichst lange Serie. Und auch ohne Fans in und um das Stadion wird man die Intensität dieser Rivalität spüren. Leider werden die Fans dies nicht live ausleben können, was das Playofferlebnis noch intensiver hätte werden lassen. Für alle – Spieler, Fans und Medien.

Auch die letzte Playoff-Serie zwischen den Edmonton Oilers und Winnipeg Jets ist eine Weile her. Und diese Rivalität war auch einst ziemlich „historisch“. Die „Original Jets“ hatten in den 80er und frühen 90er Jahren mehrere Playoffduelle gegen die Oilers bestritten und stets den Kürzeren gezogen. Sechsmal zwischen 1983 und 1990 und fast jedes Mal war Winnipeg die erste Playoff-Station für die grossen Oilers der Ära mit Wayne Gretzky – Da sind also noch einige Rechnungen offen! Die Rivalität startete aber schon in der WHA, der einstigen Parallel-Liga zur NHL. Ein pikantes Detail: Die Indianapolis Racers schnappten „The Great One“ einst den Jets im WHA Draft vor der Nase weg.Danach transferierten sie Gretzky zu den Oilers .

Joël Ch. Wuethrich publiziert wöchentlich Hintergrundberichte über die NHL in der führenden Deutschen Fachpublikation Eishockey News und hat ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seit 1992 ist er Chefredaktor diverser namhafter Publikationen, unter anderem auch beim Slapshot sowie beim Top Hockey und war zudem lange Jahre für den Spengler Cup tätig. Joël Ch. Wuethrich leitet hauptberuflich eine crossmedial aufgestellte PR-Agentur und eine Player's Management Agentur (Sportagon), ist Crossmedia-Stratege und HF-Dozent mit Lehrauftrag für Kommunikation und Marketing. Er analysiert seit 30 Jahren als Autor/Chefredakteur in der Schweiz, Deutschland sowie in Kanada die NHL und beobachtet das Eishockeygeschehen weltweit intensiv. Der Familienvater (zwei Kinder) arbeitet in der Schweiz und in Montréal, wo ein grosser Teil seiner Verwandtschaft wohnt.

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Was passiert hinter den Kulissen der NHL und was steckt hinter den Geschichten, die uns bewegen? NHL Insider Joël Ch. Wuethrich öffnet für SHN sein NHL Netzwerk.