Zu Beginn der Woche hat der EV Zug die Rückkehr von Attilio Biasca (20) offiziell verkündet. Dass der Stürmer im NHL Entry Draft 2023 kurz zuvor nicht gezogen wurde, spielte den Zugern in die Karten. Beim EVZ hat Biasca einen Zweijahresvertrag unterzeichnet. Zuvor spielte Biasca von 2020 bis 2023 für die Halifax Mooseheads in der Québec Major Junior Hockey League. Die Mooseheads hatten Biasca im CHL-Draft 2020 gezogen. Seine Statistiken aus dieser Zeit können sich sehen lassen: 141 Spiele, 94 Skorerpunkte und nur 19 Strafminuten. Zudem führte er das Team in der vergangenen Saison 2022/23 als Captain. Mit Biasca als Captain erreichten die Mooseheads das Final, verpassten den Titel schlussendlich aber knapp.
Profidebüt bei der EVZ Academy und Captain der U20-Nationalmannschaft
Sein Profidebüt hat Biasca bereits bei der EVZ Academy in der Swiss League gegeben. Weil sich sein Wechsel in die QMJHL aufgrund der Corona-Pandemie im Herbst 2020 verzögerte, startete der damals 17-Jährige die Saison in Zug. Bei der Academy bestritt er vier Spiele und erzielte ein Tor. Ähnlich wie etwa Lino Martschini durchlief Biasca sämtliche Nachwuchsstufen beim EVZ, bevor er den Schritt nach Nordamerika wagte. Aus Zuger Sicht bleibt zu hoffen, dass dies nicht die einzige Parallele der beiden bleibt.
Auch auf der internationalen Bühne konnte sich Biasca bereits bestens ins Szene setzen. Bei der letzten U20-Weltmeisterschaft war er Captain des Schweizer Teams und – wie schon im Jahr zuvor – teaminterner Topskorer. Auch mitunter deshalb ist EVZ-Sportchef Reto Kläy davon überzeugt, dass Biasca bereit für den nächsten Schritt ist: «Attilio hat sich in Halifax stetig weiterentwickelt und in sämtlichen Bereichen einen Schritt vorwärts gemacht. Zudem hat er auf der internationalen Bühne gezeigt, dass er zu den besten Spielern seines Jahrgangs gehört. Er ist bereit für die National League» (Quelle: EVZ-Medienmitteilung zum Biasca-Transfer).
Diese Rolle könnte Biasca beim EV Zug einnehmen
Zu den Stärken des neuen EVZ-Stürmers gehören neben seinem Schuss insbesondere auch seine Schnelligkeit sowie seine Stärken in 1-gegen-1-Situationen. Auch könne er immer wieder Torchancen kreieren und die Verteidiger mit seiner Schnelligkeit vor Probleme stellen. Diese Stärken hob EliteProspects in seinem NHL Draft Guide 2023 hervor. Damit passt Biasca gut ins schnelle Angriffsspiel der Zuger. Ausserdem kann er aufgrund seiner Masse (1.85m/88KG) auch physisch mithalten.
Zugutekommen dürfte Biasca auch seine Polyvalenz. Gemäss EliteProspects kann er sowohl auf der Centerposition als auch auf dem linken Flügel eingesetzt werden. Damit bietet er dem Coaching Staff um Headcoach Dan Tangnes in taktischer Hinsicht zusätzliche Optionen. Sollte Sven Leuenberger zu Saisonbeginn aufgrund seiner Hüft-OP ausfallen, wird diese Vielseitigkeit Gold wert sein. Wenn alle Centerspieler fit sind, dürfte Biasca eher auf dem Flügel eingesetzt werden. Dort kann er seine Stärken und insbesondere seine Schnelligkeit ohnehin besser ausspielen. Damit ist er eine gute Option für eine der offensiven Sturmreihen. So wäre beispielsweise eine wirblige und torgefährliche Reihe mit Lino Martschini und Brian O’Neill eine interessante Option. Sein Profil bietet dem Coaching Staff aber viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten.
Biasca-Transfer erhöht den Konkurrenzkampf
Die Verpflichtung von Biasca fördert den Konkurrenzkampf innerhalb des Teams. Derzeit stehen 15 Stürmer im Zuger Kader, aber meist werden pro Spiel nur 13 Stürmer eingesetzt. Folglich müssen – wenn alle Spieler fit sind – mindestens deren zwei auf die Tribüne.
Die schlechtesten Karten im Kampf um einen Stammplatz dürfte aktuell Tim Muggli (19) haben. Das Eigengewächs feierte in der letzten Saison sein Profidebüt und zeigte gute Ansätze. Trotzdem wird es ohne Ausfälle schwierig für ihn, Einsatzzeit zu bekommen. Er dürfte somit weiterhin mehrheitlich bei der U20 zum Einsatz kommen. Biasca hat gute Chancen, sich von Beginn weg einen Stammplatz zu ergattern. Dies würde bedeuteten, dass sich wohl Dario Allenspach (20) und Louis Robin (20) um einen Stammplatz duellieren müssen. Aufgrund der vielen taktischen Optionen wird sich auch Sven Leuenberger (24) beweisen müssen, zumal sein Vertrag nach der kommenden Saison ausläuft. Sollte er zu Saisonbeginn ausfallen, werden sich andere Spieler an seiner Stelle beweisen können. Allerdings ist Leuenberger seit mehreren Jahren ein wichtiger Bestandteil des Teams und spielt eine wichtige Rolle im Boxplay.