In dieser Saison machen die Schweizer NHL-Akteure mal wieder auf unterschiedliche Art und Weise von sich reden: Kevin Fiala schoss kürzlich sein 200. NHL-Karriere-Tor, Nico Hischier erreichte kürzlich die 400-Punkte-Marke (aktuell 409), Timo Meier absolvierte seine 600. NHL-Partie und hat die siebte Saison in Folge mindestens 20 Tore geschossen. Und Roman Josi hat eh ein Dauer-Abo, wenn es um Rekorde geht: Der Gewinner der Norris Trophy 2020 erreichte die meisten Punkte in der NHL-Historie der Nashville Predators (724) und ist somit gleichzeitig auch der beste Schweizer NHL-Skorer vor Kevin Fiala (475), Nino Niederreiter (474, nächste Saison absolviert er wohl sein 1000. NHL-Spiel), Mark Streit (434), Timo Meier (427) und Nico Hischier – wie Josi auch er ein vorbildlicher Captain seines Teams. Bei Roman Josi ist noch ein anderer Rekord als Fun Fact in dieser Saison gebrochen worden: Wer hat den längsten Shift der Saison geschafft? In der Auflistung der längsten Einsätze dieser Saison steht nämlich Roman Josi an der Spitze. Mit einer Eiszeit von unglaublichen 5:12 Minuten in einem einzigen Shift war es der längste Einsatz eines einzelnen NHL-Spielers in der laufenden Saison. Sein bemerkenswerter Einsatz fand kurz vor Silvester statt anlässlich einer 5:3-Niederlage gegen die Minnesota Wild. Danach bremste ihn eine schwere Verletzung.
Pius Suter – starkes Statement der Clubleitung
Mit einem gewissen Abstand in der Punkteausbeute der aktuellen Schweizer NHL-Stars befindet sich aber bereits Pius Suter auf Rang 7. Auch er erreichte einen Meilenstein: Erstmals erzielte er 20 Tore in einer Saison und ist dabei, seinen bisherigen Punkterekord von 2022 (36) zu knacken. Diese Zahlen lassen zwar nicht aufheulen, aber Fachleute bezeichnen den Schweizer Zwei-Weg-Center als einen der Unsung Heroes des Teams und er wird aufgrund seiner taktischen Flexibilität und der spielerischen Zuverlässigkeit oft als das Swiss Army Knife tituliert. Sein Einfluss auf die Teamleistung zeigt sich nicht nur statistisch, sondern auch dahingehend, dass viele Experten ihn vor der Trade Deadline als einen der Top-Ten-Aspiranten auf einen Wechsel zu einen Stanley-Cup-Favoriten listeten. Dass Pius Suter trotz auslaufendem Vertrag bei den Vancouver Canucks blieb, war ein Zeichen: Die „Nucks“ brauchen den ehemaligen MVP der Schweizer National League (2020) dringend im Wild-Card-Rennen. Suter ist der Center der zweiten Linie sowie von Vancouvers Top-Goalgetter Jake DeBrusk und somit ein Schlüsselspieler und wichtig für das Secondary Scoring. Wann immer die sogenannte Crunchtime anbricht, ist er auf dem Eis.
Gute Karten im Vertragspoker?
Dass er nun eine so wichtige Rolle einnimmt, hat auch mit seinem Werdegang zu tun: Pius Suter hatte in Detroit in den Jahren 2021 bis 2023 zwei sehr unterschiedliche Saisons. Nicht unbedingt, was seine Punkteausbeute betrifft, sondern eher bei der Definition seiner eigentlichen Rolle im Team. Bei den Vancouver Canucks scheint er seit 2023/24 jene Rolle wiedergefunden zu haben, die ihn während den Saisons 20/21 in Chicago und 21/22 in Detroit so wertvoll für sein Team machte. Die Detroit Red Wings hatten vor drei Jahren mit der Verpflichtung von Pius Suter einen echten Steal gelandet. In seiner NHL-Rookie-Saison in Chicago war er zusammen mit dem damaligen Teamkollegen Dominik Kubalik einer der Topskorer und Schlüsselspieler. Fun Fact: 2020/21 war Kubalik der MVP in der Schweiz (Ambri-Piotta) und wurde gleich als Rookie in Chicago zu einem Leistungsträger. Sein Nachfolger als Schweizer Liga-MVP, Pius Suter, tat es ihm dort gleich. In Detroit lief es Suter zunächst recht ordentlich, aber eher durchwachsen in der zweiten Saison bei den Wings. Ein Wechsel drängte sich auf, zumal die Scouts und Sportdirektoren in ihm einen Spieler sahen, der als Zwei-Weg-Center einer zweiten oder dritten Linie den Unterschied ausmachen könne, um das Secondary Scoring zu etablieren. Die Vancouver Canucks wollten den Schweizer unbedingt und hatten ihn überzeugt, obwohl „nur“ ein Zweijahresvertrag mit jährlich 1,6 Millionen Dollar offeriert wurde. Suter: „Ich habe meine ideale Rolle wiedergefunden. Und Vancouver ist eine Eishockeystadt.“ Der Zürcher hatte davor in Detroit noch das doppelte verdient. Nun winkt ihm 2025/26 ein weitaus lukrativerer Vertrag. Vielleicht kann der Vertrag, den Jake Evans – auch er ein sehr wichtiger Rollenspieler – in Montréal bekam als Benchmark dienen: Laufzeit vier Jahre mit einem Jahreseinkommen von jeweils 2,85 Millionen.