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NHL Observer

Der Unterhaltungswert der NHL ist top – das darf man rund zwei Wochen nach Saisonstart als erstes Fazit ziehen. Mitverantwortlich für die sportlich hochstehende Show sind auch die Rookies. Wir schauen schon mal darauf, wie einige von ihnen sich geschlagen haben und welche sonstige Überraschungsspieler der allerersten Saisonphase die Fans begeistern konnten. Darunter befinden sich sogar drei Schweizer.

Die jungen Wilden und „Cale Makar reloaded“

Dass ein Spieler wie Matvei Michkov (Philadelphia Flyers) bereits nach acht Partien satte neun Skorerpunkte einfährt, konnte man ihm zutrauen. Aber er hat alle Erwartungen bisher erfüllt, was nicht selbstverständlich ist in einer NHL mit dieser grossen Qualitätsdichte. 

Viel mehr überraschend ist die bisherige Leistung anderer Rookies, die zum Teil bereits jetzt schon die Herzen der eigenen Fans und Fachleute gewinnen konnten- allen voran Lane Hutson. Der wirblige und trickreiche Offensivverteidiger der Montréal Canadiens hat das Zeug zum Runner-Up für die Calder Trophy. Und zwar nicht nur aufgrund seiner attraktiven und sehr offensiven Spielweise, die an einen Paul Coffey erinnert oder sogar sehr stark auch an Cale Makar. Hutson hat in den ersten acht Spielen zwar nur fünf Skorerpunkte erzielt, aber war an einer grossen Anzahl torreicher Aktionen beteiligt und musste bereits aufgrund von Verletzungssorgen in der „Habs“-Defensive eine zentrale Rolle im zweiten Verteidigerduo übernehmen. Und er ist läuferisch und technisch überragend, kann das Spiel lesen und nimmt gewisse Risiken selbstbewusst in Kauf, weil Trainer Martin St. Louis es ihm gestattet: „Er muss Fehler machen können um zu lernen. Er bringt uns aber weitaus mehr positive Impulse, als dass Lane uns defensiv schaden würde“, sagt der bei den Fans der Canadiens extrem populäre Jungcoach.   

Ebenso unerwartet haben sich andere Rookies in den ersten beiden Saisonwochen in den Vordergrund gespielt: Bereits in den NHL-Partien im Rahmen der Global Series in Prag feierten die Fans der New Jersey Devils einen gewissen Seamus Casey. Der Offensivverteidiger kam unverhofft früh zu seinem NHL-Debüt, bei welchen man alle seine Skills bestaunen konnte. Mit dem Verletzungspech von Brett Pesce und Luke Hughes rotierte der 20-jährige ehemalige Superstar der University of Michigan in die Top-6-Verteidigergilde. Nun ist er nach der Rückkehr der beiden Top-Verteidiger jedoch in der Hierarchie wieder auf Platz 7 gerutscht, darf aber als eine der Top-Überraschungsspieler des Saisonstarts gewertet werden. Weitere Rookies mit einem beeindruckenden Saisonbeginn (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Maxim Tsyplakov (NY Islanders), Justin Kirkland (Calgary), Victor Mancini (Rangers) oder Jackson Blake (Carolina).

Wertvoll – nicht nur als Skorer

Immer spannend ist der "Blick" auf statistische Werte. Und hier nicht nur auf die Skorerpunkte oder Gegentor-Statistiken. Ein Wert ist aktuell besonders interessant und widerspiegelt viel über den tatsächlichen Einfluss gewisser Spieler auf den Erfolg ihrer Teams: Will Cuylle und Flip Chtyl von den Rangers beispielsweise stehen da ganz oben in der Plus-/Minus-Statistik mit +10 beziehungsweise +9. Auch bei +9 figuriert Nino Niederreiter von den Winnipeg Jets. Er ist so etwas wie der Star hinter den Stars bei den aktuell so erfolgsverwöhnten und effizienten Jets. Mit Adam Lowry und Mason Appleton formt der Schweizer das wohl aktuell und vielleicht sogar generell effizienteste dritte Sturmtrio der Liga. 

Die Schweizer: Nicht alle in Frühform, aber drei ganz besonders

Um gleich bei den Überraschungsspieler mit Schweizer Pass zu verbleiben: Nico Hischier ist in dieser Saison nicht nur einer der wertvollsten und komplettesten Zwei-Weg-Spielmacher, sondern auch einer der torgefährlichsten mit bereits acht Treffern. Und J.J. Moser glänzt als Sergachev-Ersatz nicht nur mit seiner Konstanz und soliden Defensivarbeit, sondern auch als Skorer und mit einer +8-Statistik. Bei den Goalies darf sich bisher Alex Lyon von den Detroit Red Wings feiern lassen mit einem Save-Percentage-Topwert von 94%. 

Joël Ch. Wuethrich publiziert wöchentlich Hintergrundberichte über die NHL in der führenden Deutschen Fachpublikation Eishockey News und hat ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seit 1992 ist er Chefredaktor diverser namhafter Publikationen, unter anderem auch war er beim Slapshot sowie beim Top Hockey Chefredakteur und war zudem lange Jahre für den Spengler Cup strategisch in Marketing und PR sowie als Chefredaktor tätig. Joël Ch. Wuethrich leitet seit 1992 hauptberuflich eine crossmedial aufgestellte PR-Agentur und eine Player's Management Agentur (Sportagon), ist Crossmedia-Stratege und HF-Dozent mit Lehrauftrag für Kommunikation und Marketing. Er analysiert seit 30 Jahren als Autor/Chefredakteur in der Schweiz, Deutschland sowie in Kanada die NHL und beobachtet das Eishockeygeschehen weltweit intensiv. Der Familienvater (zwei Kinder) arbeitet in der Schweiz und in Montréal, wo ein grosser Teil seiner Verwandtschaft wohnt.

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