Die St. Louis Blues standen am Anfang des Jahres 2019 am Tabellenende und niemand dachte auch nur in den wildesten Träumen an eine Playoff-Qualifikation. Was aber ab Januar 2019 folgte war episch: Mit dem damaligen Rookie-Goalie Jordan Binnington - er gewann sein erstes Spiel mit einem Shutout – begann der Umschwung. Die Blues erzielten daraufhin eine Siegesserie von elf Spielen und erzielten in der zweiten Saisonhälfte eine Bilanz von 30-10-5. Diese Aufholjagd, gekrönt mit der Playoff-Qualifikation, war da schon bereits eine Sensation. Doch die Erwartungen wurden noch übertroffen: In den Playoffs besiegten die Blues die favorisierten Winnipeg Jets, danach die Dallas Stars und auch noch die San Jose Sharks und zogen in die Stanley-Cup-Finals 2019 ein, wo sie auf die wiederum favorisierten Boston Bruins trafen. Es war die erste Finalteilnahme seit 1970 für die Blues. Damals, auch schon gegen die Bruins (mit dem legendären Bobby Orr), musste man sich geschlagen geben. Diesmal aber gewann St. Louis zum ersten Mal in der Clubgeschichte den Stanley Cup.
Eine solche Geschichte wiederholt sich äusserst selten, wenn auch der Stanley-Cup-Finalist 2024 Edmonton Oilers im Herbst 2023 ebenfalls miserabel startete und den statistisch besten „Post Christmas Run“ aller Zeiten aufweisen konnte mit 34 Siegen. Ihre Siegserie startete jedoch bereits vor dem Neujahr.
Wer könnte es St. Louis gleichtun? Was sagt die KI?
Wir stellen die Frage: Welches Team hätte 2025 das Potenzial, um das Feld von hinten aufzurollen und warum? Wir haben ein Experiment gewagt und die künstliche Intelligenz mit Informationen zu sechs Teams mit fünf oder mehr Punkten Abstand auf einen Playoff-Platz gefüttert. Ein besonderes Augenmerk lag auf die Buffalo Sabres, den Nashville Predators, Seattle Kraken, Montréal Canadiens, New York Islanders sowie Detroit Red Wings. Aussen vor liessen wir die New York Rangers, Anaheim Ducks, Chicago und San José. Hier das Verdikt der KI: „Buffalo und Seattle verfügen über den besten Kern an Leistungsträgern, während Nashville und Montreal stark von individuellen Leistungen abhängig sein könnten. Die Islanders sind defensiv stabiler und verfügen über eine starke Torhüterleistung, was in engen Playoff-Rennen entscheidend ist. Bei den Red Wings hängt es stark von einer Leistungssteigerung bei einigen der Schlüsselspieler ab.“
Berücksichtigung der Intangibles
Und was sagen die NHL-Fachleute? Viele der Experten erwarten, dass die Nashville Predators mit dem im Sommer noch zusätzlich verstärkten Kader endlich das umsetzen werden, was schon zu Saisonbeginn zu erwarten war. Die Vergleiche mit St.Louis 2019 und vor allem jener mit den Edmonton Oilers 2024 wurden bereits gezogen. Nicht von der KI berücksichtigt wurde der Aspekt der sogenannten Intangibles, also den nicht immer messbaren Faktoren wie Teamchemie, Einfluss der Führungspersönlichkeiten, Trainerstrategien und der jeweilige Formstand. Diese Faktoren machen oft den Unterschied aus, ob ein Team die Playoffs erreicht oder nicht und waren bei den St. Louis Blues 2019 entscheidend. Hier sieht man im Bereich der Teamchemie und beim Chefcoach Martin St. Louis die Montréal Canadiens gut im Rennen, während bei den Nashville „Preds“ die Führungspersönlichkeiten und die Erfahrung viel ausmachen wird. Bei den „Isles“ wird ebenfalls die Motivationsfähigkeit des Chefcoaches Patrick Roy und die Routine der Schlüsselspieler gepriesen, während bei Detroit und Buffalo bemerkt wurde, dass viele Topspieler im Team ihre Normalform noch nicht erreicht haben. Für Seattle spricht die bessere Konstanz in der bisherigen Saison (trotz der zuletzt fünf Pleiten in Folge).