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Bull-etin Zug

Elia Riva (26) hat eine Seuchensaison 2023/24 hinter sich. Seit Beginn der neuen Saison – seiner zweiten im EVZ-Dress - überzeugt der 26-Jährige mit starken Leistungen. Es zeigt einmal mehr, warum man Geduld mit Spielern haben sollte und dass sich das Blatt in kürzester Zeit wenden kann. 

Elia Riva ist bislang die positive Überraschung der neuen Saison.

Die Erwartungen waren gross, als der EV Zug im Dezember 2022 die Verpflichtung von Elia Riva zur Saison 2023/24 verkündete. Immerhin sollte Riva, zu diesem Zeitpunkt 24 Jahre alt und fünffacher Nationalspieler, einen gewissen Samuel Kreis (30) beerben. Riva galt beim HC Lugano zu diesem Zeitpunkt als Talent, welches bei seinem Stammclub in eine Sackgasse geraten war.

Umso enttäuschender verlief die Saison 2023/24 dann für den Tessiner. Riva verletzte sich nach eienm guten Saisonstart schon früh in der Saison und rutschte im weiteren Saisonverlauf in der Hierarchie immer weiter nach hinten. Nicht selten kam es vor, dass er als siebter Verteidiger nominiert und nur für wenige Minuten eingesetzt wurde. Es prasselte viel Kritik auf den Verteidiger ein. Dazu kamen immer wieder Verletzungen, welche es unmöglich machten, einen Rhythmus zu finden. Dass der EVZ im Frühjahr 2024 in eine Horrorkrise stolperte, half auch nicht. Der EV Zug und Elia Riva – das schien einfach nicht zu passen.

Neue Saison, neues Glück

Die Vorzeichen für die neue Saison waren für den Tessiner nicht unbedingt besser. Die Verpflichtung von Gabriel Carlsson (27) und die damit einhergehende Präsenz von drei Import-Verteidigern verschärfte den Konkurrenzkampf. Für Riva offenbar kein Problem. Schon in der Vorbereitung überzeugte er mit guten Leistungen, kernigen Checks und erhöhte damit auch den Druck auf seine Konkurrenten.

Diesen Schwung konnte Riva in die Saison mitnehmen. Nach 14 Spielen findet man den Verteidiger teamintern mit sieben Skorerpunkten an fünfter (!) Stelle in der Skorerliste – mit gleich vielen Skorerpunkten wie Lino Martschini (31), Dario Simion (30), Lukas Bengtsson (30) und Fredrik Olofsson (28). Kein EVZ-Verteidiger hat bislang mehr Skorerpunkte gesammelt. Mit dieser Ausbeute lässt er auch die beiden Nationalstürmer Fabrice Herzog (29) und Sven Senteler (32) hinter sich. Gegen seinen Ex-Club HC Lugano ist er zu Beginn dieser Woche mit einem Tor und zwei Assists die überragende Figur. Insgesamt steht er derzeit bei vier Toren und drei Torvorlagen. Damit hat er seinen Output aus der letzten Saison (zwei Skorerpunkte) bereits mehr als verdreifacht! Seinen Karrierebestwert erreichte er mit elf Skorerpunkten zwei Mal beim HC Lugano (2019/20 und 2021/22).

Auch ligaweit gehört Riva damit zu den produktivsten Verteidigern. Mit Dean Kukan (31, ZSC Lions) und Inaki Baragano (23, SC Rapperswil-Jona Lakers) haben nur zwei Verteidiger mit Schweizer Pass mehr Skorerpunkte gesammelt. Nimmt man die Importspieler hinzu, liegt er an neunter Stelle. Die eindrückliche Leistungssteigerung ist bemerkenswert und erinnert stark an Livio Stadler (26), welcher in der letzten Saison dasselbe geschafft hatte. Diese beiden Beispiele zeigen, dass es sich auszahlen kann, Geduld zu beweisen.

Bessere Leistungen, aber nur minimal mehr Eiszeit

Erstaunlich ist der "Blick" auf die Advanced Stats, welche durchschnittlich 12.48 Minuten Eiszeit pro Partie in der laufenden Saison ausweisen. Dieser Wert ist nur leicht höher als in der letzten Saison (11.79 Minuten). Riva erhält also nicht unbedingt viel mehr Eiszeit, zeigt aber dennoch deutlich bessere Leistungen. Beim HC Lugano spielte er zu seiner besten Zeit durchschnittlich zwischen 14.91 und 16.49 Minuten pro Partie. Mit seinen bisherigen Leistungen hat sich Riva auf jeden Fall für mehr Eiszeit empfohlen. Ob er diese in der gut besetzten Zuger Defensive erhalten wird, bleibt abzuwarten.

Wo liegt seine Zukunft?

Die deutliche Leistungssteigerung kommt aus seiner Sicht zum goldrichtigen Zeitpunkt, da sein Vertrag beim EVZ nach dieser Saison endet. Damit ist noch unklar, wo Riva ab der kommenden Saison verteidigen wird. Von Seiten des EVZ war zu vernehmen, dass noch nichts entschieden sei. Beim dreifachen Schweizer Meister stehen bislang die drei Imports sowie Tobias Geisser (25) und Dominik Schlumpf (33) über 2025 hinaus im Wort. Genügend Platz im Kader hätte es für den Tessiner somit auf jeden Fall.

Wenn er dieses Leistungsniveau halten kann, wird er eine Zukunft in Zug haben. Allerdings werden dann auch andere Clubs auf ihn aufmerksam werden – falls dies nicht schon passiert ist.

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