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Bull-etin Zug

Die Saison 2024/25 endete für den EV Zug nach einer enttäuschenden Viertelfinal-Serie gegen den HC Davos bereits nach vier Spielen. Nach dem ungewohnt frühen Saisonende ist es nach einem gewissen Abstand an der Zeit, die Leistung der EVZ-Spieler zu beurteilen. Dabei geben vor allem die Leistungen der designierten Führungsspieler und Leistungsträger zu reden. Ein Rückblick auf die Leistungen der Spieler, welche in der Saison 2024/25 eingesetzt wurden und beurteilt werden können. Heute stehen die Torhüter im Fokus. 

Der Ausfall von Leonardo Genoni zu Saisonbeginn sorgte für Unruhe beim EV Zug.

PostFinance/KEYSTONE/Gaetan Bally

Bewertungsgrundlage

Berücksichtigt wurden die Statistiken sowie die Leistung auf dem Eis, gemessen an ihrem Potenzial, der Erwartungshaltung und verglichen mit den Leistungen aus den Vorjahren. Auch Advanced Stats von NL Ice Data wurden für die Analyse herbeigezogen. Die Statistiken stammen von Eliteprospects.com.

Nach fünf erfolgreichen Jahren Genoni/Hollenstein startete der EV Zug im Herbst 2024 mit einem neuen Torhüter-Duo in die neue Saison. Der Abgang von Luca Hollenstein wurde mit der Verpflichtung des Routiniers Tim Wolf kompensiert. Der 33-Jährige schien der perfekte Backup zu sein und der EVZ auf dieser Position ideal aufgestellt. Dennoch wurde genau diese Position zum Politikum, weil sich Leonardo Genoni schon vor Saisonbeginn verletzte und erst Anfang Dezember wieder in den Spielbetrieb zurückkehren konnte. Ein zwischenzeitlicher Comeback-Versuch wurde abgebrochen. 

Sportchef Reto Kläy verzichtete auf einen temporären Ersatz, man setzte auf Wolf und installierte den im Profibereich unerfahrenen U20.Torhüter Santo Simmchen als Backup. Diese Konstellation sorgte dafür, dass Wolf 22 Spiele am Stück bestreiten musste und regelrecht verheizt wurde. Nicht selten hatte man das Gefühl, dass der Routinier überspielt war und eine Pause gebraucht hätte. Dass ein Torhüter solch einen Marathon nicht ohne Leistungseinbussen bestreiten kann, bewies schon Genoni Ende 2022, als Hollenstein wochenlang ausfiel. 

#1 Tim Wolf (33)

Qualifikation:     29 Spiele / 91.1% Fangquote / 2.54 Gegentore pro Spiel / 1x ausgewechselt
Playoffs:             1 Spiel / 100% Fangquote / 0 Gegentore pro Spiel / 1x eingewechselt

Der 33-Jährige wurde als idealer Backup angepriesen. Aufgrund seiner bisherigen Karriere und seinem Leistungsausweis eine durchaus berechtigte Hoffnung. Nach dem Genoni-Ausfall wurde er gleich zu Saisonbeginn gefordert – und konnte ihn aber nicht wirklich ersetzen. Er spielte nicht grundsätzlich schwach, sabotierte aber seine Leistungen zu oft selbst mit Unsicherheiten und Fehlgriffen. Dass er mehr kann, wird er selbst am besten wissen. Dies beweisen aber auch seine Stats, welche trotz einigen Fehlgriffen in der Qualifikation nicht viel schlechter waren als jene von Genoni. 
Qualifikation: Note 4.25 / Playoffs: nicht bewertbar => 4.25

#30 Leonardo Genoni (37)

Qualifikation:     22 Spiele / 91.9% Fangquote / 2.39 Gegentore pro Spiel
Playoffs:             4 Spiele / 88.2% Fangquote / 4.03 Gegentore pro Spiel / 1x ausgewechselt

Der Routinier musste zu Saisonbeginn erstmals in seiner Profikarriere eine längere Pause einlegen und konnte erst Anfang Dezember 2024 wieder dauerhaft in den Spielbetrieb zurückkehren. Der Meisterheld von 2021 und 2022 wurde schmerzlich vermisst und war nach seiner Rückkehr der gewohnt sichere Rückhalt. In den Playoffs zeigte sich der 37-Jährige wie das gesamte Team nicht in bester Verfassung, dies belegt auch die für seine Verhältnisse desolate Fangquote von 88.2 Prozent. Aus Zuger Sicht bleibt zu hoffen, dass dies nicht die ersten Anzeichen einer Zenitüberschreitung sind. 
Qualifikation: Note 5.25 / Playoffs: Note 4.25 => 4.75

Unbewertet: #31 Santo Simmchen

Das Torhütertalent durfte in der abgelaufenen Saison erstmals NL-Luft schnuppern und kam zu zwei Einsätzen. Der 19-Jährige durfte zudem leihweise für fünf Spiele in der Swiss League beim EHC Chur aushelfen. Sein Potenzial konnte er bei seinen beiden EVZ-Einsätzen andeuten und zeigte ein ansprechendes Profidebüt, seine Zukunft liegt aber nicht in der Kolinstadt. Er verlässt den EVZ in Richtung La Chaux-de-Fonds, wo er sich regelmässige Spielpraxis in der Swiss League erhofft.  

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